Durlach/Palmbach. „Ein tolles Konzertprogramm!“ – „Starke Stimmen!“ – „Die Kinder waren spitze!“ – „Der Chor war so vielfältig!“ So und ähnlich klang das begeisterte Feedback des Publikums nach den beiden Konzerten von miTTendrin, Young Generation und den WettersbachSpatzen, dem Chor der Heinz-Barth-Schule, am 18. und 19. Oktober 2025. Zufriedene Gesichter bei Publikum und Mitwirkenden waren der schönste Lohn für das große Engagement – allen voran für Chorleiter Matthias Widmaier.
Zwei Konzerte – ein musikalisches Abenteuer
Um dem Wunsch vieler Sänger:innen nach einer zweiten Auftrittsmöglichkeit nachzukommen, wagte sich miTTendrin in diesem Jahr an ein organisatorisches Experiment: Neben dem traditionellen Konzert in der Waldenserkirche Palmbach fand erstmals ein zweites in der Nikolauskapelle Durlach statt. Damit wurde das Wochenende für alle Beteiligten zu einem intensiven, aber lohnenden Erlebnis – mit Generalprobe, Aufbau, Abbau und zwei Konzertabenden.
Unter dem Motto „Gestern–Heute–Morgen“ spannte miTTendrin einen musikalischen Bogen über Jahrhunderte, Stile und Sprachen hinweg. Gleich zu Beginn sorgte das mitreißende „Barbar’ Ann“ mit den drei Solisten Janosch Haas, Tim Raviol und Carsten Sauerzapf für gute Laune. In den folgenden 80 Minuten nahm das Ensemble das Publikum mit auf eine abwechslungsreiche musikalische Zeitreise.
Vom 17. Jahrhundert bis zur Rockhymne
Mit dem dreisprachigen A-cappella-Stück „Audite Silete“ aus dem 17. Jahrhundert und dem gefühlvoll gesungenen Silcher-Lied „Morgen muss ich fort von hier“ zeigte miTTendrin seine große stilistische Bandbreite. Bei Händels „Laschia ch’io pianga“ überzeugte der Chor mit feinen Dynamikwechseln, sensibel begleitet von Daniel Kaiser am Klavier. Einen spannenden Kontrast bot der romantische Ostrock-Song „An den Ufern der Nacht“ von den Puhdys, bei dem Thomas Heinzl als Solist an der Querflöte glänzte.
Kinder erobern die Bühne
Für strahlende Gesichter sorgten auch die Kinderchöre Young Generation und WettersbachSpatzen unter der Leitung von Bea Raviol. Mit den modernen Chorstücken „Deutsche Bahn“ von den Wise Guys und „Astronaut“ von Tobias von Stuckrad zeigten sie eindrucksvoll, wie vielfältig zeitgenössische Kinderchorliteratur klingen kann.
Vielfalt, Gefühl und Gänsehaut
Ein besonderer Höhepunkt für viele Sänger:innen war das Renaissance-Stück „Belle, qui tiens ma vie“, das die sprachliche Vielfalt und musikalische Vorliebe für A-Capella-Chorgesang des Ensembles unterstrich. Der Elvis-Klassiker „Can’t help falling in love“ erinnerte an den 90. Geburtstag des „King of Rock’n’Roll“, bevor mit „Ihr von Morgen“ (Udo Jürgens) und „Imagine“ (John Lennon) zwei bewegende Hymnen für Zukunft und Frieden erklangen.
Während miTTendrin kurz durchschnaufte, führten Victoria und Theo aus der Young Generation charmant durch das Programm ihrer Kinderchöre. Mit dem Zungenbrecher-Hit „Supercalifragilisticexpialigetisch“ und dem rockigen „Unser Schiff, das nennt sich Erde“ begeisterten die jungen Sänger:innen das Publikum.
Ein emotionales Finale
Im letzten Konzertteil öffnete „Yesterday“ von Paul McCartney den Blick in die Musikgeschichte. Mit „Wind of Change“ von den Scorpions feierte miTTendrin schließlich die Premiere eines eigenen Arrangements – inklusive des berühmten Pfeifintros, virtuos gespielt von Thomas Heinzl.
Der krönende Abschluss folgte mit „Geboren, um zu leben“ von Unheilig: Kinder und Erwachsene vereint auf der Bühne, begleitet von tosendem Applaus und echtem Gänsehautgefühl. Das Publikum forderte begeistert eine Zugabe – und bekam sie: Beim gemeinsam gesungenen „Magnificat“ endete ein Konzertwochenende voller Emotion, Vielfalt und Freude am Singen.
Fotos Nikolauskapelle: Harmonie Palmbach - R. Wippermann // Fotos Waldenserkirche: Harmonie Palmbach - S. Faas